Jatropha Nuss by Florapower

Jatropha

JATROPHAÖL

Ölgewinnung

Will man Öl aus den Purgiernüssen gewinnen, muss man wissen, dass die Samen- und Ölerträge je nach Herkunft und Anbaubedingungen (Klima, Boden, Pflanzabstand, Wasserversorgung und Düngung) der Jatropha curcas Pflanzen stark variieren. Einen besonders hohen Ölgehalt enthalten Samen die in Gebieten mir tropischem Klima wachsen.

Das Öl aus den Samen gewinnt man durch eine mechanische Auspressung / Ölpresse der Samen.

Je nach Verwendungszweck wird Jatropha / Purgiernuss mit oder ohne Schale ausgepresst.

Eigenschaften und Haltbarkeit

Jatrophaöl ist ein hellgelbes bis fast farbloses, halbtrockenes Öl.

Es ist jedoch nahezu geruchlos.

Da beim Pressen der Purgiernüsse die darin enthaltenen Giftstoffe mit in das gewonnene Öl gelangen, ist dieses Öl nicht zum Verzehr geeignet. Jatropha curcas öl schmeckt scharf brennend und wirkt stark abführend und brecherregend.

Bei der Fettzusammensetzung dieses Öl bestehen etwa 15 -17% aus Palmitinsäure, ca 6 – 8% aus Stearinsäure, etwa 30 – 44% aus Ölsäure, ca. 0,3% aus Linolsäure und auch ca. 0,3% aus Arachinsäure. Die restlichen 30 – 52% werden von der Linolsäure gebildet. Somit ist der Anteil der im Öl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren wesentlich größer als der an Gesättigten.

Verwendung

In der Pharmazie und Medizin

Verwendung findet Jatrophaöl im Bereich der Medizin und Pharmazie. Es weißt beispielsweise Aktivität gegenüber der Überträgerschnecke der Billharziose (Schistosomiais) auf. Das ist deshalb von Interesse, da Schistosomen in sehr vielen tropischen und subtropischen Ländern endemisch sind und sich mehr als 200 Millionen Menschen pro Jahr infizieren.

In der Volksmedizin

In der Naturheilkunde wird es zum einen als Abführmittel eingesetzt, und wird zum anderen auch bei Hautkrankheiten wie beispielsweise Krätze, Ekzemen und Herpes und außerdem als Einreibemittel bei Rheuma eingesetzt.

Nutzung als Treibstoff

Die Samen der Purgiernuss enthalten neben einem Ölgehalt von mindestens 30%, eine Cetanzahl von etwa 60, Biodiesel aus Rapsöl hat nur etwa 54, weshalb es ein sehr effektives, technisch nutzbares Pflanzenöl ist. Insbesondere in finanzschwachen tropischen Ländern wird zurzeit versucht, Jatrophaöl zu Biodiesel und zu kaltgepresstem Pflanzenöl weiterzuverarbeiten, welches in speziell angepassten Motoren direkt genutzt werden könnte, um diesen Ländern den Import von teurem Erdöl zu ersparen. Auch gab es bereits Versuche einen biologischen Flugzeugtreibstoff, der zur Hälfte aus Purgiernuss und zur anderen Hälfte aus Kerosin besteht, zu entwickeln.

Weitere Verwendung

Weitere Einsatzgebiete findet Jatrophaöl in der Industrie und Technik als Lampenöl, bei der Produktion von Seifen, Kerzen und Farben und bei der Herstellung von Schmiermittel. Außerdem ist wegen seiner insektiziden Wirkung auch die Verwendung als biologisches Pestizid möglich. Darüber hinaus dient es in Nigeria in der Landwirtschaft zum Mixen eines Pfeilgiftes und als Köder für Perlhühner.

Der bei der Ölpressung als Koppelprodukt entstehende Presskuchen stellt ein sehr effektives, organisches Düngemittel dar.

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Neben den eigenen, durch Pressversuche erworbenen Erkenntnissen wurden zur Erstellung des Artikels folgende Quellen verwendet:

  • Öle, natürlich kaltgepresst, Basiswissen & Rezepte, Marcus Hartmann, Hädecke, 2008
  • Heilende Öle, Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, Neue Erkenntnisse, Günter Albert Ulmer Verlag Tuningen
  • Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Krist, Buchbauer, Klausberger, SpringerWienNewYork, 2008
  • www.wikipedia.de
  • en.wikipedia.org