palm kernel nut by Florapower

Palmnuss

PALMKERNÖL

Ölgewinnung

Palmöl (auch Palmfett) wird aus dem Fruchtfleisch der Palmnüsse hergestellt, Palmkernöl dagegen aus den Kernen der Ölfrucht. Um das Palmöl zu gewinnen, werden die Früchte in Mühlen gepresst, so dass man aus dem fleischigen Mesocarp das Palmöl erhält. Wegen ihres hohen Carotingehalts haben sowohl die Früchte wie auch das gewonnene Öl eine orangerote Farbe. Diese kann jedoch durch eine Raffination entfernt werden. Als Nebenprodukt bei der Ölpressung der Früchte bekommt man auch die Palmnüsse, die trotz des Drucks beim Pressvorgang der Palmfrüchte unbeschädigt sind. Zunächst müssen sie allerdings von den Fasern des Mesocarps und den Schalen befreit und auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt von etwa 8% getrocknet werden. Letzteres dient zur Verhinderung einer Schimmelbildung.

Die somit aufbereiteten Palmkerne werden dann einer mechanischer Auspressung zugeführt. Es entsteht hochwertiger Presskuchen und Palmkernöl.

Eigenschaften und Haltbarkeit

Palmöl und Palmkernöl unterscheiden sich sowohl in ihrem Charakter wie auch in ihrer Fettsäurezusammensetzung.

Roh bildet Palmöl ein butterartiges, dunkel- bis rotgelbes Fett. Raffiniertes Öl jedoch hat eine klare und helle Farbe. Durch eine von Mikroorganismen verursachte Alterung (= Fermentation) wird das Öl trübe und bekommt einen Intensiven Geruch.

Rohes Palmkernöl ist gelb bis bräunlich gefärbt, nach einer Raffination bildet es ein fast weißes bis leicht gelbliches Fett.

Der Geruch von Palmöl wird oft als schwach, frisch und leicht grün beschrieben. Palmkernöl riecht ehr krautig, eukalyptusartig, würzig, leicht fruchtig süß und ebenfalls leicht grün. Außerdem kann es  noch eine leichte Zitronennote besitzen.

Geschmacklich ist raffiniertes Palmöl von süßlich, angenehmem Geschmack. Bei Palmöl liegt der Schmelzpunkt meist zwischen 30°C und 40°C. Der Flammpunkt bei etwa 267°C. Der Schmelzpunkt des Palmkernöls ist dagegen niedriger und liegt zwischen 23 und 30°C, der Rauchpunkt bei ca. 220°C. Somit sind sowohl das Palm- wie auch das Palmkernöl bei Raumtemperatur fest.

Ebenso wie die Früchte weist das unraffinierte Palmöl einen hohen Carotine-Gehalt auf. Dieser ist für die orangerote Farbe verantwortlich. Außerdem enthält dieses unraffinierte Palmöl auch viel Vitamin E, vor allem Tocotrienole und auch Vitamin A. Die Fettsäurezusammensetzung von Palmöl besteht hauptsächlich aus der gesättigten Palmitinsäure (ca. 44%) und der einfach ungesättigten Ölsäure (ca. 39 %). Daneben sind noch Linolsäure mit etwa 11%, Stearinsäure zu ca. 4% und Myristinsäure mit etwa 1% enthalten. Somit ist das Verhältnis von gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren mit beiden zu je etwa 46% ausgeglichen, nur die mehrfach Ungesättigten kommen in einem relativ geringen Anteil von ca. 8% vor.

Dieses Verhältnis der Fettsäurezusammensetzung unterscheidet sich sehr von dem des Palmkernöls. Denn dieses enthält zu etwa 83% gesättigte Fettsäuren, dafür aber nur ca. 15% einfach ungesättigte und ca. 2% mehrfach ungesättigte. Ölsäure kommt hier zu etwa 15% und Lionolsäure zu nur ca. 2% vor. Neben hauptsächlich Laurinsäure (etwa 48%), sind daneben noch etwa 8% Palmitinsäure, ca. 16 % Myristinsäure, ca. 3% Stearinsäure, etwa 3% Caprinsäure und ca. 3% Caprylsäure zu finden.

Darüber hinaus enthält das Öl noch viele Vitamine und Mineralstoffe.

Bei der Lagerung des Palmöls sollte man beachten, dass es aromasicher aufbewahrt wird, um die Annahme von Fremdgerüchen zu vermeiden. Deshalb ist ein kühler und dunkler Aufbewahrungsort von Bedeutung. Die Haltbarkeitszeit für ungeöffnetes Palmöl beträgt mehrere Monate.

Verwendung

Zurzeit werden das Palm- und das Palmkernöl hauptsächlich für die Herstellung von Nahrungsmitteln und in der Küche verwendet. Nur ca. 5% werden zu Biokraftstoff verarbeitet und der Rest der weltweiten Palmölproduktion (etwa 10 – 22%) wird in der Industrie eingesetzt, um z.B. Reinigungsmittel und Kosmetika herzustellen.

Palmöl:

In der Industrie

In diesem Gebiet ist Palmöl vielseitig einsetzbar. So können daraus Seifen und Kerzen produziert werden oder man kann aus ihm Laurinsäure gewinnen. Diese wiederum bildet die Basis für diverse Tenside. Zudem bildet Palmöl einen Ausgangsstoff für einige weitere Produkte der Kosmetik- und Reinigungsindustrie.

Darüber hinaus kann man Palmöl auch zur Produktion von Biotreibstoffen (v.a. Biodiesel und NEXBtL, ein hydriertes Pflanzenöl) einsetzten. Dies geschieht zurzeit vor allem in Indonesien. Palmöl bietet hierbei mehrere Vorteile. Zum einen kann man aus den Palmfrüchten eine große Menge an Öl gewinnen  (verglichen mit Raps kann man pro Hektar ein deutlich höheren Ölertrag erzielen), zum anderen spart man mit Palmöldiesel verglichen mit der Verwendung von herkömmlichen Diesel Primärenergie und kann somit seinen CO2-Ausstoß reduzieren. Außerdem soll durch Palmöldiesel der Ausstoß von Stickoxiden und Partikeln verringert werden können, sein Produktionspreis ist verglichen mit anderen Biodieselarten relativ gering und dieses Öl gilt zudem als erneuerbare Energiequelle, da die Palmen und somit auch die Palmfrüchte immer wieder neu wachsen. Trotz dieser guten Energiebilanz des Palmöls hat es auch einen großen Nachteil. Für einen großflächigen Anbau der Ölpalme werden zurzeit, v.a. in Indonesien, viele Quadratkilometer des tropischen Regenwalds vernichtet.

Palmöl kann außerdem auch noch in Blockheizkraftwerken angewandt werden.

In der Küche

Ihren Hauptanwendungsbereich finden sowohl das Palmkern- wie auch das Palmöl in der Küche. Palmöl wird zum einen von der Nahrungsmittelindustrie verwendet, um Margarine, Saucen, Back- und Süßwaren, Konfekt, Kartoffel- und Schokoladenerzeugnisse zu produzieren. Zum anderen aber auch, v.a. in Asien und Afrika, zum Braten, Kochen und Frittieren. Aufgrund seiner exzellenten Hitze- und Oxidationsstabilität eignet es sich hierfür besonders gut. Es bietet den Vorteil, dass es kaum gebundene, mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält, die sich durch Wärmezufuhr in die bedenklichen trans-Fettsäuren umwandeln könnten. Wegen dem enthaltenen hohen Anteil an Vitamin A und E und beta-Carotin ist es zudem auch noch gesund.

Palmkernöl:

In der Pharmazie und Medizin

Palmkernöl wird hier als Basis für verschiedene Cremen verwendet.

In der Industrie

Auch Palmkernöl ist im Bereich der Industrie vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel in der Oleochemie. Hier dient es zur Gewinnung von oleochemischen Zwischenprodukten. Es wird unter anderem Laurinsäure gewonnen, welche dann als Grundstoff für diverse Tenside (z.B. Natriumlaurylsulfat und Sorbitanmonolaureat) dient. Daneben werden aus dem Palmkernöl noch weitere Stoffe gewonnen, die dann ebenfalls in der Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie weiter verarbeitet werden. Des Weiteren findet man Palmkernöl in der Aluminiumindustrie. Hier werden daraus Walz- und Tiefziehfette für Aluminiumbleche entwickelt. Schließlich dient es ebenso wie das Palmöl zum größten Teil der Lebensmittelindustrie. Wegen seines butterähnlichen Geschmacks, aufgrund des relativ großen Anteils an kurzkettigen Fettsäuren, findet Palmkernöl oft Verwendung bei der Margarineproduktion. Darüber hinaus eignet es sich wegen seiner besonderen Schmelzeigenschaften (es ist bei Raumtemperatur fest, schmilzt bei Körpertemperaturen aber relativ schnell und hinterlässt einen kühlenden Effekt) besonders gut für die Herstellung von Kakaoglasuren, Eiscremüberzügen, Eiskonfekt und kühl schmelzenden Schokoladenfüllungen. Auch in Karamell und Toffees kann man das Öl finden, hier dient es zur Verfestigung und für den Geschmack. Mit Hilfe unterschiedlicher Modifikationsverfahren kann dieses Öl auch zu hochwertigen Spezialfetten verarbeitet werden.

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Neben den eigenen, durch Pressversuche erworbenen Erkenntnissen wurden zur Erstellung des Artikels folgende Quellen verwendet:

  • Öle, natürlich kaltgepresst, Basiswissen & Rezepte, Marcus Hartmann, Hädecke, 2008
  • Heilende Öle, Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, Neue Erkenntnisse, Günter Albert Ulmer Verlag Tuningen
  • Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Krist, Buchbauer, Klausberger, SpringerWienNewYork, 2008
  • www.wikipedia.de
  • en.wikipedia.org