Grape Seeds by Florapower

Traubenkerne

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TRAUBENKERNÖL

Ölgewinnung

Traubenkernöl kann man sowohl durch Heißpressung wie auch durch chemische Extraktion und Raffination gewinnen. Will man jedoch ein Öl mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen (wie z.B. Vitamin E und Lecithin) erzeugen, so sollte für das Pressen der Traubenkerne eine Kaltpressung verwendet werden. Um an die Kerne zu kommen, müssen jedoch erst die Weintrauben zu Trester gepresst werden. Nun werden die Kerne aus diesem abgetrennt. Der in den Kernen enthaltene Restwassergehalt wird durch indirekte Beheizung auf nur noch ca. 10% reduziert. Anschließend beginnt die Pressung der Kerne mit Schneckenpressen. Aufgrund dessen, dass die Kerne nur einen niedrigen Ölgehalt von ca. 12-16 % besitzen und da mit konventionellen Pressen etwa 10-12 % Restöl im Kuchen verbleiben, benötigt man recht viele Kerne bzw. etwa 800 kg Trester für einen Liter Traubenkernöl. Für eine deutlich effizientere Auspressung von Traubenkernen wurde die Florapower Hartkernpresse entwickelt. Der Restölgehalt in Presskuchen wird von 10-12% auf gerade mal auf 6,3% reduzier (Video: Auspressung der Traubenkerne). Werden die Kerne vor dem Pressen vorgewärmt, so ist der Ölertrag hoher. Bevorzugt man einen intensiveren Geschmack, so sollte man sich beim Kauf für das Traubenkernöl aus roten Weintrauben entscheiden.

Das Öl kann aber auch durch Extrahieren mit Benzin oder durch Warmpressung gewonnen werden. Bei letzterer Erzeugungsmethode nimmt es jedoch eine olivgrüne Farbe an und bekommt einen brenzligen und unangenehmen Geschmack.

Eigenschaften und Haltbarkeit

Die Geruchsbeschreibung von kaltgepresstem Öl reicht von geruchlos bis süß, holzig und aldehydig. Geschmacklich ist kaltgepresstes Öl leicht süßlich etwas nussig, Warmgepresstes nimmt dagegen einen neutralen jedoch manchmal auch etwas brenzligen und ungenehmen Geschmack an. Der Erstarrungspunkt des Traubenöls liegt zwischen -24 und -10°C, sein Schmelzpunkt bei etwa -10°C und sein Siedepunkt erst bei ungefähr 220°C. Die Farben des kaltgepressten Traubenkernöls reichen von farblos bis braungelb. Wird das Öl dagegen durch Warmpressung gewonnen, so ist es ehr grünlich. Traubenkernöl setzt sich zusammen aus einem hohen Anteil an essentiellen, ungesättigten Fettsäuren [ca. 71% mehrfach ungesättigte (v.a. Omega-6 Linol-Fettsäure), etwa 18% einfach ungesättigte (v.a. Ölsäure) und nur ca. 11% gesättigte (v.a. Palmitin- und Stearinsäure)], einem hohen Anteil an Vitamin E und dem natürlichen Antioxidan Procyanidin [=Proanthocyanidin (OPC)]. Daneben enthält das Öl noch Polyphenole, Phytosterine, Glyceride der Ricinosäure, Lecithin und Resveratrol. Traubenkernöl zählt zwar zu den teuersten Ölen, aber auch zu den Edelsten. Echtes Traubenkernöl wird oft als Delikatesse beschrieben. Es hat ein mostig-traubiges Aroma und kann eine Vielzahl von Speisen verfeinern.

Seine Haltwertszeit beträgt bis zu 12 Monaten, allerdings nur falls das Öl lichtgeschützt und gekühlt gelagert wird. Bevorzugt man einen intensiveren Geschmack, so sollte man sich beim Kauf für das Traubenkernöl aus roten Weintrauben entscheiden.

Verwendung

In der Pharmazie und Medizin

Aufgrund vieler positiver Eigenschaften, wie u. a. die leichte Verdaulichkeit und die entzündungshemmende Wirkung, wird Traubenkernöl laut dem „Lexikon der Pflanzlichen Fette und Öle“ gerne im Bereich der Medizin und Pharmazie eingesetzt. Beispielsweise besitzt es aufgrund des hohen Vitamin E Anteils und wegen dem bereits erwähntem Procyanidin, eine hohe antioxidative Wirkung. Wegen der Wirkung von Procyanidin und Vitamin E gegen freie Radikale, wird zurzeit über ein Einsatz von Traubenkernöl bei der Prophylaxe und Therapie von Krebs nachgedacht. Des Weiteren ist die Fettsäurezusammensetzung des Weintraubenkernöls für den medizinischen und pharmazeutischen Bereich interessant. Bei dieser sticht der hohe Anteil an Linolsäure heraus. Diese Fettsäure ist für den menschlichen Organismus essentiell. Das erklärt einige der positiven Eigenschaften dieses Öls. So wirkt dieses laut dem „Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle“ cytoprotekiv und hat einen positiven Einfluss auf das kardiovaskuläre System und hilft bei Stoffwechselstörungen. Wegen des Linolsäureanteils kann es auch zur Behandlung von Hautkrankheiten wie atopisches Ekzem, Akne und Psoriasis eingesetzt werden und zur Linolsäuresubstitution bei Frühgeborenen, da dieses für ihr Wachstum und für ihre neurophysiologische Entwicklung besonders viel von dieser essentiellen Fettsäure benötigen. Außerdem kann der hohe Gehalt an Linolsäure in Verbindung mit dem hohen Anteil an Phytosterinen im Weintraubenkernöl zu einer Senkung des Cholesterin- und Triglyceridspiegels führen. Des Weiteren kommen im Traubenkernöl Glyceride der Ricinolsäure vor. Diese sind eine D-12-Hydroxyölsäure. Es ist bekannt, dass Öle, bei denen hydrolytisch Hydroxysäuren freigesetzt werden, antiabsorptiv und hydragog sind. Die ebenfalls im Öl enthaltenen Polyphenole haben vor allem durch das Reduzieren des Serumlipidspiegels, einen positiven Einfluss auf den Lipidmetabolismus. Auch Lecithin ist im Traubenkernöl zu finden. Dieses kann die Blutbildung positiv beeinflussen, die Nerven stärken und auch die Denkleistung verbessern, da Lecithin ein Bestandteil des Neuronen ist und zur Reizweiterleitungsförderung beitragen kann. (Vergleiche hierzu auch: „Heilende Öle“ von Günter A. Ulmer) Weitere positive Eigenschaften erhält das Öl durch das enthaltene Resveratrol, welches eine antioxidative und antimutage Wirkung hat und das Enzym Cyclooxygenase, welches als Katalysator zur Umwandlung von Arachidonsäure in proinflammatorische Substanzen dient, hemmt. Außerdem kann Resveratrol wahrscheinlich einer Bildung von Hauttumoren entgegenwirken.

Andere medizinische Verwendungen

Es wird nicht als antimirkobielle Substanz und als Adstringens verwendet, sondern kommt auch bei der Behandlung von Haarausfall zum Einsatz. Angewandt wird es sowohl zur Stärkung des Immunysystems, zur Anregung der Muskeltätigkeit und zu einer positiven Veränderung der Libido, sowie palliativ bei Alterserscheinungen.

In der Kosmetik

Auch in diesem Bereich wird es gerne verwendet, da es leicht und farblos ist, und zudem gut, ohne einen Ölfilm zu hinterlassen, in die Haut eindringt, um diese anzuregen und zu reinigen. Weitere positive Eigenschaften lassen sich im „Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle“ finden. So besitzt Traubenkernöl unter anderem auch regenerative und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Zudem enthält dieses Öl das bereits erwähnte Procyanidin, welches strukturell mit den Kollagen des Bindegewebes verwandt ist und für ein elastisches Gewebe sorgt. Seit kurzem finden auch die im Öl enthaltenen Phytosterine Verwendung. Sie werden in Kosmetikpräparaten als Haut-Lipid-Barriere und zum Schutz von empfindlicher Haut gegen UV-Strahlen eingesetzt. Weitere Argumente für einen Einsatz von Traubenkernöl in der Kosmetikbranche sind, dass es glättend, wundheilend und entzündungshemmend wirkt. Vor allem wird es bei fetter Haut, Mischhaut mit öliger Tendenz, unreiner oder trockner Haut und auch bei Akne angewandt. Aufgrund seines guten Spreitungsvermögens und seiner guten Verträglichkeit mit anderen Inhaltsstoffen kommt es vielseitig in Kosmetikprodukten zum Einsatz. So zum Beispiel in Shampoos, Sonnenschutzpräparaten, Haarconditioners und -stylingspräparaten, Cellulitecrems, in Körper-, Massage- und Badeölen und oder daneben auch als Salbengrundlage oder als Trägeröl für ätherische Öle. Darüber hinaus ist es laut Marcus Hartmann’s Buch „Öle – kalt gepresst“ bei äußerlicher Anwendung ebenso wie bei der Bekämpfung von wunden Hautstellen, Schuppenflechten und anderen Hautirritationen erfolgreich.

In der Technik

Im technischen Bereich dient Traubenkernöl zur Produktion von Seifen, Firnis und begrenzt auch zu Linoleum. Durch Vermischung mit Leinöl kann es auch zur Herstellung von Anstrichmitteln, Farben und Spritzlacken verwendet werden.

In der Küche

Aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften und seiner essentiellen Fettsäuren ist dieses Öl gerade dabei, sich zu einem wertvollen Öl für die Küche zu entwickeln. Wegen seines aromatischen, leicht würzigen Geschmacks ist es vielseitig einsetzbar. So beispielsweise zum Würzen von Salaten und Saucen, zu Käse und als Zusatz zu Mayonnaise und Marinaden. Außerdem eignet sich Traubenkernöl aufgrund seines hohen Siedepunktes bei etwa 220° C und des enthaltenen „OPC“s (bedeutet oligomere Procyanidine und gehört zu den Flavonoiden, die sekundäre Pflanzenstoffe sind und eine starke antioxidative Wirkung haben), das die mehrfach ungesättigten Fettsäuren des Öls auch bei Erhitzung zusammenhält, zum Braten und Frittieren. Ebenfalls positive Eigenschaften hat Traubenkernextrakt. Dieses soll zu einer Verbesserung der Fließeigenschaften und der Strömungsgeschwindigkeit des Blutes beitragen können und außerdem eine stabilisierende Wirkung auf die Gefäße ausüben und die Sauerstoffaufnahme von Zellen unterstützen können. Traubenextrakt besteht zu etwa 85% aus Procyanidin. Innerhalb von etwa 20 Minuten können Flavonoide vom Organismus aufgenommen werden und können selbst die Hirnblutschranke überwinden. Flavonoide dienen als Gehirnzellenschutz und tragen sowohl zur Gedächtnisfunktionserhaltung wie auch zur Verhinderung vorzeitigen Alterns bei.

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Neben den eigenen, durch Pressversuche erworbenen Erkenntnissen wurden zur Erstellung des Artikels folgende Quellen verwendet:

  • Öle, natürlich kaltgepresst, Basiswissen & Rezepte, Marcus Hartmann, Hädecke, 2008
  • Heilende Öle, Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, Neue Erkenntnisse, Günter Albert Ulmer Verlag Tuningen
  • Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Krist, Buchbauer, Klausberger, SpringerWienNewYork, 2008
  • www.wikipedia.de
  • en.wikipedia.org