Herstellung von kaltgepresstem Kaffeebohnenöl sowie hochwertigem Kaffeebohnenpresskuchen
Will man Kaffeebohnenöl herstellen, so kann man hierfür sowohl geröstete wie auch ungeröstete Kaffeebohnen verwenden.
Je nach Sorte, Wassergehalt und gerösteter oder ungerösteter Zustand unterscheidet sich die Stufe der Vorbehandlung der Kaffeebohne vor dem Pressen. Im allgemeinem werden diese schonend auf die Presstemperatur erwärmt und mittels einer mechanischer Auspressung / Ölpresse ausgepresst.
Als Produkte werden somit kaltgepresstes Kaffeebohnenöl und als Koppelprodukt der hochwertige Kaffeebohnenpresskuchen hergestellt.
Das Öl kann aber auch mit Hilfe einer Extraktion mit Dimethylether oder Petrolether gewonnen werden. Zuvor werden die Samen häufig noch mit Tetrachlorethan behandelt, um das in ihnen enthaltene Wachs zu entfernen.
Wertvolle Eigenschaften von Kaffeebohnenöl
Kaffeebohnenöl aus gerösteten Bohnen ist grün bis dunkelbraun gefärbt, das aus ungerösteten dagegen ehr hellbraun bis gelb.
Das Öl aus den gerösteten Bohnen besitzt den charakteristischen Kaffeegeruch, das aus den ungerösteten ist allerdings fast geruchlos.
Der Schmelzpunkt des Kaffeebohnenöls liegt bei ca. 8 – 9°C., weshalb es bei Raumtemperatur also flüssig ist. Aufgrund des hohen Gehalts an Palmitinsäure wird es jedoch bei einer Temperatur von 3 bis 11°C wieder fest (Erstarrungstemperatur: 3 – 11°C.)
Kaffeebohnenöl setzt sich zusammen aus ca. 8 – 10% Ölsäure, etwa 36 – 43% Linolsäure und ca. 35 – 42% Palmitinsäure. Daneben sind auch etwa 7 – 11% Stearinsäure, ca. 4 – 7% Arachinsäure und etwa 4 – 7% Behensäure enthalten. Außer dieses reichem Fettspektrums sind im Öl auch viele flüchtige Substanzen, v.a. Sterole wie u.a. β-Sitosterol, Stigmasterol und Campesterol, zu finden.
Anhand eines Experiments an Laborratten mit Rohkaffeebohnenöl, konnte die toxische Wirkung des Kaffeebohnenöls nachgewiesen werden.
Die Haltbarkeitszeit dieses Öls beträgt etwa ein Jahr.
Verwendung von Kaffeebohnenöl in verschiedenen Bereichen
Kaffeebohnenöl in der Kosmetik
Im Bereich der Kosmetik findet Kaffeebohnenöl seine Hauptverwendung. Es eignet sich aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung (hoher Grad an Unverseifbarem, wasserähnliche Dichte und sonnenschützende Eigenschaften) zur Herstellung von Sonnenschutzprodukten. Außerdem ist es auch in manchen Feuchtigkeitscremen und Körperlotionen enthalten, da es wegen seines hohen Anteils an Phytosterolen die Hautfeuchtigkeit erhöhen kann. Aufgrund dieser Feuchtigkeit spendenden Eigenschaft wird es auch, v.a. in Indien, zur Produktion von Seifen eingesetzt.
Kaffeebohnenöl in der chemischen Industrie
Zum einen wird Kaffeebohnenöl in der chemischen Industrie wegen seines hohen Vitamin-D-Gehalts benutzt, um dieses daraus zu gewinnen und zum anderen wird es aufgrund seines hohen Anteils an Sterolen zur Gewinnung von Sterolen und Sterolderivaten verwendet.
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Neben den eigenen, durch Pressversuche erworbenen Erkenntnissen wurden zur Erstellung des Artikels folgende Quellen verwendet:
- Öle, natürlich kaltgepresst, Basiswissen & Rezepte, Marcus Hartmann, Hädecke, 2008
- Heilende Öle, Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, Neue Erkenntnisse, Günter Albert Ulmer Verlag Tuningen
- Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Krist, Buchbauer, Klausberger, SpringerWienNewYork, 2008
- www.wikipedia.de
- en.wikipedia.org