Mit dem steigenden Bewusstsein für gesunde Ernährung gewinnt Rapsöl immer mehr an Bedeutung. Es ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern auch für die Umwelt, da der Rapsanbau die Biodiversität fördert und weniger Pestizide benötigt als andere Ölpflanzen.
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RAPSÖL
Wie wird Rapsöl hergestellt?
Heutzutage zählt Rapsöl, neben Sojaöl und Palmöl, zu einem der am meisten produzierten Pflanzenöle. Nach einer gründlichen Reinigung der reifen Rapssamen kann deren Schalen in einem Walzwerk aufgebrochen werden. Für die Gewinnung des Öls eignen sich drei verschiedene Methoden: die Kaltpressung, die Heißpressung und die Extraktion. Zu beachten ist allerdings, dass jede Herstellungsart ihre Vor- aber auch Nachteile hat.
Die Kaltpressung von Rapsöl
Bei der Kaltpressung der Samen entsteht das Öl nur durch den mechanischen Druck der in der Presse eingebauten, sich kontinuierlich drehenden Schnecke, ohne dass dabei zusätzliche Hitze zugeführt wird. Allein durch die Reibungswärme entsteht eine Öltemperatur von höchstens 40°C. Das gewonnene Öl wird anschließend noch mechanisch gefiltert.
So kann der größte Teil des Reinöls gewonnen werden, ohne dass chemische Substanzen eingesetzt werden. Der Vorteil einer Kaltpressung liegt vor allem darin, dass aufgrund dessen, dass keine hohe Temperatur zugeführt wird, wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe (wie u. a. die hochwertigen Fettsäuren, Lecithin, Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe) und auch die enthaltenen Antioxidantien, die einen positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit haben sollen, erhalten bleiben. Außerdem bleibt das Öl chemisch unbelastet, da keine organischen Lösungsmittel hinzugefügt werden und darüber hinaus behält das Öl seinen charakteristischen Eigengeschmack und Geruch, sowie seine Farbe.
Weiterhin haben kaltgepresste Öle aufgrund ihrer Naturbelassenheit und dem hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren und verschiedener anderer Inhaltsstoffe eine kürzere Haltbarkeitszeit gegenüber raffinierten Ölen.
Die Heißpressung von Rapsöl
Wird das Warmpressverfahren für die Ölerzeugung gewählt, so wird die Ölsaat vor der mechanischer Auspressung, vor dem Zudosieren in die Presse erwärmt. Besonders effizient erfolgt eine Heißpressung bei Einsatz einer auf die Presse und die Saat abgestimmte Erwärmung. Ein bedeutender Vorteil einer Heißpressung ist die größere Ölausbeute. Außerdem werden durch das Erhitzen des Öles wichtige Stoffe wie Magnesium, Phosphor und Calcium freigesetzt. Allerdings weißt die Pressung entscheidende Nachteile auf. Die wertvollen Samen enthaltenen Vitamine gehen durch die Temperaturerhöhung verloren und zudem gelangen durch die Warmpressung Stoffe in das Öl, die dessen Farbe, seinen Geschmack und seinen Geruch negativ beeinflussen können.
Extraktion – raffiniertes Rapsöl
Als Speiseöl benutzen die Deutschen häufig raffiniertes Rapsöl. Dieses wird durch eine Extraktion mit Hexan, die die Rapssaat immer weiter entölt, und einer anschließenden Raffination gewonnen. Aber auch die Extraktion weist sowohl Vorteile wie auch Nachteile auf. Im Anschluss an die Extraktion folgt meist noch eine Raffination. Vorteilhaft ist außerdem, dass raffinierte Öle eine bessere Lagerfähigkeit, eine längere Haltbarkeit und eine höhere Hitzeverträglichkeit aufweisen, da ein Teil der im Öl enthaltenen, ungesättigten Fettsäuren durch die Raffination in gesättigte Fettsäuren umgewandet wird. Der Nachteil bei raffinierten Ölen besteht jedoch darin, dass viele wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe wie u.a. Vitamine, Carotinoide und Mineralstoffe entfernt werden.
Die tollen Eigenschaften von Rapsöl
Raffiniertes Rapsöl ist fast farblos bis gelbstichig und klar, Unraffiniertes hat dagegen eine ehr dunkelgelb bis bräunlichgelbe oder grünliche Färbung.
Auch der Geruch unterscheidet sich bei den zwei Arten. Raffiniertes Öl lässt einen Hauch von Zitrus erahnen und riecht frisch, leicht stechend und leicht grün. Unraffiniertes dagegen riecht nussig, leicht fruchtig-krautig und besitzt eine Röstnote.
Der Geschmack wird als mild, angenehm neutral und etwas kratzend beschrieben, manchmal auch etwas nussig.
Bei kühler, dunkler Lagerung mit möglichst konstanter Temperatur und ohne Zutritt von Wasser und Luft, ist Rapsöl bis zu 12 Monate haltbar.
Erfahren Sie mehr über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Rapsöl
Wertvolles Mittel In der Pharmazie und Medizin
Hier wird Rapsöl zur Erzeugung von Salben und Linimenten, als Füllmaterial für Weichgelatinekapseln, sowie als DC-Reagenz zur Identifizierung fetter Öle eingesetzt. Außerdem kann sich die im Rapsöl enthaltene Ölsäure cholesterinsenkend auswirken, und auch die vielfältigen Stoffwechselfunktionen und das Immunsystem unterstützen. Es kann entzündungshemmend wirken und bei verschiedenen Beschwerden wie Hautproblemen oder Gelenkschmerzen Linderung verschaffen.
In der Kosmetikindustrie wird Rapsöl aufgrund seiner pflegenden Eigenschaften immer beliebter
Es spendet Feuchtigkeit, glättet die Haut und kann sogar bei der Behandlung von Akne helfen. Immer mehr Kosmetikmarken setzen daher auf die natürlichen Vorteile von Rapsöl in ihren Produkten.
Gesundes und leckeres Öl für die Küche
Es eignet sich hervorragend zum Kochen, Braten und Backen und verleiht den Speisen eine leichte und angenehme Note. Da Rapsöl in Kombination mit Ei- und Milchprodukten nicht bitter wird, eignet es sich zur Herstellung von Marinaden und Mayonnaise. Außerdem dient es zum Erzeugen von Margarine oder Backfett.
Neben den eigenen, durch Pressversuche erworbenen Erkenntnissen wurden zur Erstellung des Artikels folgende Quellen verwendet:
- Öle, natürlich kaltgepresst, Basiswissen & Rezepte, Marcus Hartmann, Hädecke, 2008
- Heilende Öle, Pflanzenöle als Nahrungs- und Heilmittel, Neue Erkenntnisse, Günter Albert Ulmer Verlag Tuningen
- Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Krist, Buchbauer, Klausberger, SpringerWienNewYork, 2008
- www.wikipedia.de
- en.wikipedia.org